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Hybrid Cloud vs. Multi-Cloud – Was sind die Unterschiede?

Für zahlreiche Unternehmen ist die Cloud längst ein zentraler Bestandteil der IT-Infrastruktur. Dabei kommen immer häufiger nicht nur einzelne, sondern gleich mehrere Cloud-Umgebungen gemeinsam zum Einsatz. Die gängigsten Modelle sind dabei die „Hybrid Cloud“ sowie die „Multi-Cloud“.

Konsequenterweise stellt sich da die Frage, welches Modell im direkten Vergleich Hybrid Cloud vs. Multi-Cloud die objektiv bessere Wahl für ein Unternehmen darstellt. Die einfache Antwort: Es kommt darauf an. Was wirklich entscheidend ist, wodurch sich die einzelnen Cloud-Infrastrukturen auszeichnen und welche Stärken bzw. Schwächen diese jeweils im Detail aufweisen, haben wir in diesem Beitrag aufgeschlüsselt.

Was ist eine Hybrid-Cloud? 

Eine Hybrid-Cloud stellt eine Kombination aus privater und öffentlicher Cloud-Infrastruktur dar. Die private Cloud (Private Cloud) enthält exklusiv Daten eines einzelnen Kunden und wird häufig selbst gehostet (On Premise), kann aber auch von einem externen Dienstleister im Namen des Kunden betrieben werden.

Im Gegensatz dazu stehen öffentliche Clouds (Public Clouds) – Unternehmen kaufen hier Rechenressourcen ein, die kommerzielle Cloud-Anbieter zur Verfügung stellen. Diese sind in dem Sinne „öffentlich“, als dass theoretisch jeder Kunde sich hier einkaufen und eigene Ressourcen nutzen kann, was auf eine firmeneigene Cloud typischerweise nicht zutrifft.

Was ist eine Multi-Cloud? 

Eine Multi-Cloud ist eine Kombination aus zwei oder mehr öffentlichen Cloud-Infrastrukturen, die in einem Unternehmen gemeinsam zum Einsatz kommen. Eine solche Umgebung kann sehr schnell entstehen, wenn Unternehmen beispielsweise mehrere Software-Cloud-Dienste unterschiedlicher Anbieter nutzen (Microsoft Azure / AWS etc.).

Darüber hinaus nutzen Unternehmen eine Multi-Cloud-Strategie häufig auch, um einen „Best of Breed“-Ansatz zu verfolgen, bei dem der für den jeweiligen Anwendungsfall ideale (Cloud-)Service gezielt eingekauft wird, statt nur auf einen einzelnen Anbieter zu setzen. 

Hier werden etwa besonders leistungsfähige Cloud-Instanzen für IaaS- oder PaaS-Services genutzt, um den Workload für die eigene IT zu reduzieren und Usern zum Beispiel eine sehr niedrige Latenz bei bestimmten Services bieten zu können.

Hybrid-Cloud vs. Multi-Cloud – Diese Unterschiede gibt es

Eine Übersicht all der wichtigsten Unterschiede dieser beiden Cloud-Varianten haben wir hier aufgelistet:

Architektur der Cloud-Umgebung

Hybrid-Cloud- und Multi-Cloud-Ansätze unterscheiden sich primär in der Zusammensetzung ihrer jeweiligen Cloud-Infrastruktur. Eine Hybrid Cloud-Umgebung bezeichnet eine Kombination öffentlicher und privater Clouds, also unterschiedlicher Cloud-Typen. 

Eine Multi-Cloud-Umgebung wiederum ist eine Kombination mehrerer öffentlicher Clouds, die von unterschiedlichen Anbietern bereitgestellt werden. Hier werden also sämtliche Rechenressourcen eingekauft und nicht selbst bereitgestellt.

Verwaltung der Cloud / Komplexität

Um Cloud-Services wertschöpfend zu nutzen, ist es wichtig, eine nahtlose Anbindung an die eigenen Systeme und Prozesse zu gewährleisten. Bei hybriden Cloud-Umgebungen muss zudem geklärt werden, welche Ressourcen auf der privaten Instanz bestehen bleiben und welche ausgelagert werden sollen. Dieses System kann jedoch hilfreich sein, um sensible Daten in einer separaten, firmeneigenen Cloud-Umgebung zu sichern.

Je mehr unterschiedliche Cloud-Services ein Unternehmen nutzt, desto komplexer gestaltet sich deren Verwaltung. Die Integration und das Management all dieser Cloud-Umgebungen über verschiedene Plattformen hinweg kann sehr zeit- sowie kostenintensiv sein, gerade für KMUs. Je nach Anzahl der Cloud-Services und Umfang der Nutzung kann dies eine solche IT-Infrastruktur sogar unrentabel machen. 

Flexibilität / Skalierbarkeit

Die Hybrid-Cloud bietet ein hohes Maß an Flexibilität, da Workloads dynamisch zwischen der privaten und öffentlichen Cloud verschoben werden können. Besonders sensible Daten bleiben in der privaten Cloud, während öffentliche Ressourcen für Spitzenlasten genutzt werden. Mindestens der öffentliche Teil der Cloud ist dabei sehr einfach skalierbar, für die private Cloud trifft dies in der Regel nur eingeschränkt zu.

Bei einer Multi-Cloud wählen Unternehmen etwa nach dem „Best of Breed“-Ansatz die Cloud-Umgebungen, die sich für ihre jeweiligen Anforderungen optimal eignen, Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sind – je nach Vertrag – nahezu unlimitiert. Und bietet ein anderer Anbieter eine bessere Performance, ist meist ein kurzfristiger Wechsel zu einem neuen Cloud-Dienst möglich.

Sicherheit / Compliance

Aufgrund der Tatsache, dass eine Hybrid-Cloud per Definition eine private Cloud-Umgebung umfasst, haben Unternehmen an dieser Stelle die volle Kontrolle über die Sicherheit ihrer Daten, was besonders bei sehr sensiblen Informationen von Relevanz ist. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass auch beim Austausch der Daten zwischen beiden Cloud-Umgebungen sämtliche Compliance-Vorgaben eingehalten werden.

Eine Multi-Cloud-Umgebung ist nicht zwingend unsicher, aber die jeweiligen Sicherheitsstandards und Regelungen müssen von Anbieter zu Anbieter entsprechend evaluiert und abgestimmt werden. Dies ist etwa anhand von Zertifikaten wie der ISO 27001-Zertifizierung möglich. Für ein einheitliches Compliance-Level kann es erforderlich sein, zusätzliche Prüfungen durchzuführen und ggf. auch Anpassungen an der Art des Datenaustauschs und weiterer Abläufe vorzunehmen.

Preise / Gesamtkosten

Entscheiden sich Unternehmen für eine Hybrid Cloud-Lösung, fallen hierfür initial meist deutlich höhere Kosten an – insbesondere dann, wenn eine On Premise-Bereitstellung mit eigenem Servern oder einem ganzen Rechenzentrum geplant ist. Gleichzeitig kommen wiederkehrende Kosten für die laufende Wartung, Instandhaltung und Aktualisierung der eigenen IT-Infrastruktur hinzu.

Eine Multi-Cloud-Umgebung kann deutlich kostengünstiger sein, da Unternehmen hier die Freiheit haben, Rechenressourcen ganz nach Bedarf hinzuzubuchen oder wieder abzuwählen. Leistungen und Services werden so abgerechnet, wie sie genutzt werden. Gleichzeitig müssen Unternehmen darauf achten, dass bei einer Vielzahl an parallel genutzten Cloud-Diensten die Gesamtkosten nicht unbemerkt aus dem Ruder laufen.

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Vorteile & Nachteile der Cloud-Modelle 

Nachdem wir bereits die wichtigsten Unterschiede der beiden Cloud-Infrastrukturen eingegangen sind, fassen wir hier nochmal die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Hybrid Cloud und Multi-Cloud zusammen

Vorteile einer Hybrid Cloud-Umgebung

Nachteile einer Hybrid Cloud-Umgebung

Vorteile einer Multi-Cloud-Umgebung

Nachteile einer Multi-Cloud-Umgebung

Kann eine Hybrid Cloud auch eine Multi-Cloud sein?

Ja. Eine Hybrid-Cloud-Infrastruktur kann etwa eine eigene, private Cloud und mehrere öffentliche Cloud-Dienste diverser Anbieter umfassen. Somit entspricht diese Kombination der Definition einer Multi-Cloud. 

Welche Cloud ist die richtige Wahl für Unternehmen? – Wichtige Kriterien

Die Entscheidung für eine bestimmte Form der Cloud-Bereitstellung kann für Unternehmen von zentraler Wichtigkeit sein. Beim Vergleich von Multi-Cloud und Hybrid Cloud sollten daher vor allem die nachfolgenden Kriterien berücksichtigt werden.

Anforderungen an Cloud-Umgebungen

Im besten Falle sollte bereits eine klare Vorstellung darüber bestehen, welche Anforderungen die Cloud-Dienste genau erfüllen sollen. Welche Workloads werden voraussichtlich in die Cloud ausgelagert? 

Wie wichtig ist die Skalierbarkeit der Umgebung? Gibt es besondere Anforderungen an die Performance? Je präziser Use Cases und Ziele definiert werden können, desto einfacher die Auswahl der richtigen Cloud-Umgebung.

Sicherheit / Datenschutz

Gelten für bestimmte Daten – etwa aufgrund der Branche (Finanzen / Medizin) – explizit strenge Datenschutz-Vorschriften, kann es für Unternehmen sinnvoll sein, diese Daten und Prozesse in einer privaten Cloud zu verarbeiten und für weniger kritische Anwendungen einen öffentlichen Cloud-Dienst in die IT-Infrastruktur einzubinden. 

Je weniger strikt die Compliance-Richtlinien sind, desto eher können Unternehmen auch reine Multi-Cloud-Strategien verfolgen. Hier ist dennoch darauf zu achten, dass wichtige Datenschutz-Vorgaben eingehalten und je nach Anbieter auch belegbar sind, etwa durch entsprechende Zertifizierungen und Dokumentationen.

IT-Kapazitäten & Ressourcen

Für Unternehmen, die auf ein hohes Maß an Skalierbarkeit ihrer Rechenressourcen angewiesen sind, sind Multi-Cloud-Umgebungen häufig die erste Wahl. Hier ist gleichzeitig zu evaluieren, wie schnell diese zusätzlichen Ressourcen tatsächlich zur Verfügung stehen müssen. Besteht etwa schon eine eigene firmeninterne Cloud-Lösung, kann diese in einem ersten Schritt um eine öffentliche Cloud ergänzt und dann nach Bedarf schrittweise ausgebaut werden.

Budgets / Kosten

Steht Unternehmen nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, kann gerade die Anschaffung und Integration einer privaten Cloud-Umgebung für ein Hybrid Cloud-Setup eine äußerst kostspielige Investition darstellen. 

Sofern hierfür keine zwingende Notwendigkeit besteht, rechnet es sich häufig eher, gezielt einzelne Cloud-Services in einer Multi-Cloud-Umgebung zu nutzen und präzise für die Leistung und Performance zu zahlen, die auch dem eigenen Bedarf entspricht.

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