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Betriebliches Gesundheitsmanagement – Mitarbeitende nachhaltig schützen

Der Gesundheitsschutz Mitarbeitender steht für viele Arbeitgebende an oberster Stelle – schliesslich bildet das Personal die wertvollste Ressource im Unternehmen. Insbesondere in Zeiten von Corona oder auch einfachen Grippewellen - wenn sich krankheitsbedingte Ausfälle häufen - wird schnell deutlich, welch wichtige Rolle die Belegschaft für den Erfolg eines Unternehmens spielt. Hier kann betriebliches Gesundheitsmanagement einen erheblichen Beitrag dazu leisten, gefährdete Mitarbeitende frühzeitig zu identifizieren, Ausfällen vorzubeugen und so die Leistungsfähigkeit des gesamten Betriebs langfristig sicherzustellen.

Laut Bundesamt für Statistik haben Erwerbsarbeit und entsprechende Arbeitsbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit. Dabei können sich sowohl physische als auch psychosoziale Faktoren gesundheitsgefährdend auf die Mitarbeitenden auswirken. Um dies zu verhindern, können Unternehmen mögliche Risiken mithilfe verschiedener Konzepte im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements identifizieren. Bei Bedarf lassen sich Gegenmassnahmen einleiten und somit Mitarbeitende nachhaltig schützen.

Was versteht man unter betrieblichen Gesundheitsmanagement?

Unter betrieblichen Gesundheitsmanagement – auch kurz BGM genannt – versteht man die unternehmensseitige Gestaltung betrieblicher Strukturen und Prozesse, die der Schaffung und Aufrechterhaltung eines optimalen Arbeitsumfeldes für die Belegschaft dienen. Sowohl die Gesundheitsförderung als auch der Gesundheitsschutz Mitarbeitender, sowie deren Zufriedenheit, stehen bei sämtlichen Massnahmen im Fokus.

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Drei Säulen

Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz nach drei Säulen. Während die erste Säule die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz Mitarbeitender abdeckt, steht die zweite Säule für deren Gesundheitsförderung. Die dritte Säule betrifft den Umgang mit Absenzen und der anschliessenden Rückkehr zum Arbeitsplatz.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) besteht aus drei wesentlichen Säulen. – © GFOS mbH; angelehnt an Gesundheitsförderung Schweiz „Betriebliches Gesundheitsmanagement Grundlagen und Trends

Massnahmen im Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes der Mitarbeitenden zielen primär darauf ab, Berufsunfälle und -krankheiten (sowohl physisch als auch psychisch bedingt) zu vermeiden. Präventionsmassnahmen können hier das Tragen entsprechender Schutzkleidung oder das Bereitstellen von Hilfsmitteln bei körperlich belastenden Tätigkeiten darstellen. Auch das Mitwirken der Arbeitnehmenden, beispielsweise durch Teilnahme an Befragungen im Rahmen des BGM oder dem aktiven Melden von Risikoquellen, können zum Schutz der Belegschaft beitragen.

Die betriebliche Gesundheitsförderung setzt den Fokus einerseits auf die Verringerung von Belastungen, andererseits auf die Optimierung der Arbeitsbedingungen und somit einer Stärkung der Ressource Personal. Beispiele für unternehmensseitige Massnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind hier das Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle und gesunder Ernährung in der Betriebskantine, Bewegungsmöglichkeiten während der Arbeitszeit sowie das Angebot von Stressbewältigungskursen für Mitarbeitende.

Das Handlungsfeld Absenzen- und Case-Management umfasst Massnahmen für verunfallte oder erkrankte Arbeitnehmende und zielt auf die Wiederherstellung deren Gesundheit ab. Hier können entsprechende Schulungen der Vorgesetzten, u.a. zum Thema Rückkehrgespräche oder der Einbezug eines Case Managers helfen.

Letztendlich sollten Unternehmen bereichsübergreifend Agieren, sodass die gesamte Organisation von gesundheitsfördernden und -erhaltenden Strukturen profitieren kann. Der Gesundheitsschutz Mitarbeitender bzw. das BGM ist dabei als Managementaufgabe zu verstehen, die sowohl das Verhalten und die Arbeitsbedingungen Einzelner, als auch ineinandergreifende Effekte betrifft.

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Arbeitsbedingungen gesundheitsfördernd ausrichten

Laut der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz stellen die Rahmenbedingungen der Organisation, die Befähigung Mitarbeitender zu arbeitsbezogenen Kompetenzen und die Gesundheit im engeren Sinne wichtige Aspekte dar. Abhängig von der jeweiligen Ist-Situation gibt es verschiedene Interventionsmöglichkeiten: Zeigt sich beispielsweise ein erhöhter Erschöpfungswert innerhalb der Belegschaft, sollten Themen wie Arbeitslast und Life-Domain-Balance, ebenso wie die Erreichbarkeit der Mitarbeitenden vermehrt diskutiert werden. Auch eine Überprüfung des Arbeitsplatzes kann wichtige Anhaltspunkte liefern: Lichtverhältnisse und Raumklima sollten optimal eingestellt, ergonomische Büromöbel vorhanden sein.

Physische Gesundheit

Negative Auswirkungen der Arbeitsbedingungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden lassen sich durch regelmässige Untersuchungen durch einen Betriebs- oder Werksarzt leicht feststellen. Sehtests für Angestellte, die hauptsächlich Bildschirmarbeit verrichten oder jährliche Grippeschutzimpfungen können hier zur physischen Gesundheit beitragen. Darüber hinaus setzen immer mehr Unternehmen auf das Angebot vergünstigter Fitnessstudio-Mitgliedschaften oder gesunder Verpflegung innerhalb des Betriebs.

Stress und psychosoziale Gesundheit

Viele Schweizer Erwerbstätige leiden an arbeitsbedingtem Stress. Im Jahr 2020 lag der Job-Stress-Wert bei ganzen 42 Prozent der 16- bis 24-jährigen im kritischen Bereich. Doch auch andere Altersgruppen sind gefährdet, wie die nachfolgende Statistik verdeutlicht.

Arbeitsbedingter Stress bei Schweizer Erwerbstätigen ist keine Seltenheit. – © GFOS mbH; angelehnt an Statista „Anteile der Schweizer Erwerbstätigen im vorteilhaften, sensiblen und kritischen Bereich des Job-Stress-Indexes nach Altersgruppen im Jahr 2020

Damit die Anzahl Arbeitnehmender im kritischen Bereich nicht weiter zunimmt, sollten Unternehmen Stressfaktoren identifizieren und Massnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ableiten. Neben dem bereits erwähnten Workload und den Möglichkeiten der Arbeitszeitflexibilisierung bieten sich hier auch Teambuilding-Aktivitäten an: Durch die Veranstaltung von Betriebsfesten oder einer entsprechenden Schulung der zuständigen Führungskräfte lässt sich sowohl die Zufriedenheit als auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz nachweislich erhöhen. Insbesondere der Austausch im Team und unter Kollegen spielt hier eine entscheidende Rolle und sollte daher auch unternehmensseitig gefördert werden.

Infektionsschutz

Im Herbst geht es bereits los: Das Wetter wird unbeständiger und die erste Erkältungswelle rollt an. In manchen Unternehmen kommt die Arbeit zur Grippesaison in einzelnen Abteilungen nahezu zum Stillstand. Vorbeugende Hygienevorschriften und weitere Schutzmassnahmen sollten jedoch spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie zum Arbeitsalltag gehören. Um unnötige Kontakte zu vermeiden setzen viele Betriebe auf das Angebot von Homeoffice. Wo Remote Work nicht möglich ist, ist zwingend auf ausreichend Abstand zwischen einzelnen Mitarbeitenden am Arbeitsplatz zu achten. Um Infektionen im Betrieb zu vermeiden, sollten die Räumlichkeiten zudem regelmässig gelüftet und gereinigt, das Tragen von Atemschutzmasken bei Verlassen des eigenen Schreibtisches angeordnet werden.

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Die Vorteile einer Workforce Management Software

Der Einsatz einer BGM-Software kann die Umsetzung einzelner Massnahmen erleichtern und zeitgleich Transparenz für alle Beteiligten schaffen. Integriert in ein umfangreiches Workforce Management System liefert die Software zahlreiche Kennzahlen für das betriebliche Gesundheitsmanagement: Digitale Stundenkonten im Modul Zeiterfassung enthalten Informationen über die Absenzen und krankheitsbedingten Ausfälle der Mitarbeitenden. Dank eines automatischen Monitorings dieser Daten, können vermehrt auftretende Krankheitsfälle einzelner Arbeitnehmender frühzeitig erkannt werden. Vorab definierte Vorgesetzte entlang verschiedener Eskalationsstufen lassen sich im Anschluss automatisch informieren. Weiterführende Analysen sowie softwaregestützte Befragungen der Belegschaft können schliesslich wichtige Erkenntnisse zu möglichen Stress- und Krankheitsfaktoren liefern. Diese Datenbasis ermöglicht es Unternehmen, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu optimieren und auf diese Weise den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden nachhaltig zu sichern. Zudem stellt die Integration betroffener Personen in diesen Prozess einen wichtigen Erfolgsfaktor dar und fördert zeitglich die Akzeptanz abgeleiteter Massnahmen bei der übrigen Belegschaft.

Die psychische Gesundheit der Arbeitnehmenden betreffend, spielt insbesondere die individuelle Work-Life-Balance im betrieblichen Gesundheitsmanagement eine wichtige Rolle. Durch das Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodellen oder Homeoffice-Regelungen haben Unternehmen die Möglichkeit, aktiv Einfluss auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ihrer Angestellten zu nehmen und deren Zufriedenheit zu steigern. Hier kann eine Workforce Management Software helfen, die entsprechenden Strukturen zu schaffen: Arbeitszeiten werden zeit- und ortsunabhängig erfasst, sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende profitieren von Flexibilität, Übersichtlichkeit und Transparenz. Der Einsatz eines Employee Self Services ermöglicht zudem, zugeteilte Dienste und private Verpflichtungen flexibel zu koordinieren - dank integrierten Tauschbörsen und Wunschbüchern.

Massnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements jetzt softwaregestützt umsetzen

Steigern Sie die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden und tragen Sie aktiv zu deren Gesundheitsförderung und –schutz bei. Von der Wiedereingliederung erkrankter Personen über Befragungen zur wahrgenommenen Arbeitsatmosphäre bis hin zur Arbeitszeitflexibilisierung: eine Kombination aus betrieblichen Gesundheitsmanagement und Workforce Management kann in den verschiedensten Bereichen unterstützen.

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